Reizdarm-Informationen

reizdarm

Reizdarm – ein Syndrom mit vielfältigen Ursachen, Auslösern, Behandlungsoptionen und Differentialdiagnosen

Mit dem Begriff Reizdarm wird ein komplexes multifaktorielles Beschwerdesyndrom beschrieben, dem keine einheitliche Ursache und dementsprechend auch keine einheitliche Behandlung zugeordnet werden kann. Am häufigsten tritt das Reizdarmsyndrom im jungen Erwachsenenalter auf, Unterformen typischerweise aber auch noch im höheren Alter wie etwa ein durch Antibiotika ausgelöstes Reizdarmsyndrom. Das Reizdarmsyndrom ist häufig, etwa 15% der Bevölkerung sind betroffen, sowohl Männer als auch Frauen.

Die Diagnose kann zwar standardisiert nach den sogenannten ROM-Kriterien gestellt werden, auch diese sind aber rein symptomatisch und folgen in ihrer weit gefassten Definition dem Verständnis, dass jedes Reizdarmsyndrom seine eigene individuelle Geschichte hat. Zahlreiche Faktoren spielen für Entstehung und Umgang mit dem Reizdarmsyndrom eine wichtige Rolle. Dazu gehört insbesondere die Ernährung, aber auch akute und chronische Magen-Darmerkrankungen, Infektionen und Therapie mit Antibiotika sind wichtige Ursachen und Einflussfaktoren.

Hier finden Sie eine durch spezialisierte Ärzte erstellte Übersicht und weitere Informationen zu verschiedenen Themen rund um das Reizdarmsyndrom: Ursachen und Mechanismen, Präbiotika und Probiotika, Ernährung inklusive FODMAP-Diät, Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Zucker, und Differentialdiagnosen sowie Beschwerden bei denen ein Arztbesuch empfehlenswert ist.

Wer weitere ausführliche Informationen zu einzelnen Themen sucht, der findet diese natürlich auch im Buchhandel und der Fachliteratur.

Was sind die typischen Symptome eines Reizdarmsyndroms?

Die Symptome eines Reizdarmsyndroms und deren erstmaliges Auftreten, Intensität und Dauer können bei einzelnen Betroffenen unterschiedlich ausfallen und variieren.

Typisch und damit auch wegweisend für die Diagnose sind insbesondere folgende Beschwerden:

  • Durchfall mit akutem Stuhldrang (Typ IBS-D)
  • Verstopfung (Typ IBS-C)
  • Abwechselnd Durchfall und Verstopfung (Typ IBS-M)
  • Bauchschmerzen (typischerweise mit Besserung nach dem Stuhlgang)
  • Blähungen und Flatulenz
  • Völlegefühl
  • Aufstossen

Dazu kommen oft noch begleitende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Stimmungsschwankungen und Unruhe, bei denen der Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom nicht immer klar zugeordnet werden kann.

Auslöser von Reizdarmbeschwerden

Reizdarmbeschwerden sind typischerweise abhängig von der Ernährung. Aber wir kennen heute verschiedene Ursachen und Mechanismen, und diese erklären auch den Einfluss von zahlreichen weiteren Auslösern und Einflussfaktoren.

Insbesondere gibt es tatsächlich die sogenannte Darm-Hirn-Achse, das heisst Gehirn und Darm sind über Nervenbahnen und Botenstoffe direkt miteinander verbunden. Kopf und Bauch beeinflussen sich also gegenseitig, und Konzepte von Gleichgewicht und Achtsamkeit («awareness») spielen im Umgang mit dem Reizdarmsyndrom daher immer wieder eine wichtige Rolle.

Auslösende Faktoren für Reizdarmbeschwerden:

  • Ernährung (insbesondere FODMAP-reiche Diät)
  • zu schnelles Essen und zu grosse Mengen
  • Veränderungen der Darmflora (Mikrobiom)
  • Antibiotika und andere Medikamente
  • Chronische Darmerkrankungen und Entzündungen
  • Infektionen
  • Erkrankungen des Immunsystems
  • Stress und besonders intensive Lebensereignisse
  • Stressmanagement und Persönlichkeitsstruktur
  • akute und chronische Schmerzen

Unterschiedliches Ansprechen auf verschiedene Therapieansätze

Reizdarm ist ein multifaktorielles Beschwerdesyndrom, und dementsprechend ist es gut verständlich, dass nicht jeder Mensch mit Reizdarmbeschwerden auf eine bestimmte Therapie gleich reagiert. Die eine für jeden perfekte Therapie gibt es also nicht, hingegen aber zahlreiche sich ergänzende Behandlungsstrategien, deren Erfolg mit Geduld und Ausdauer durch systematische Anwendung einzelner Massnahmen und deren Kombination erprobt werden muss.

Trotz unterschiedlicher Ursachen kann bei gemeinsamen Mechanismen und Symptomen aber dennoch die gleiche Behandlungsstrategie für Reizdarmpatienten erfolgreich sein. Tiphacol® kombiniert daher gleich mehrere Inhaltsstoffe mit verschiedenen wissenschaftlich nachgewiesenen und sich ergänzenden Wirkungen in einem einzigen Präparat, wodurch sich insgesamt die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolgs erhöht.

Präbiotika und Probiotika

Bestimmte lebende Mikroorganismen wie z.B. Laktobazillen, Bifidobakterien, E. coli oder auch Hefepilze gehören zu einer gesunden Darmflora, und diese nehmen wir über die Nahrung zu uns.

Probiotische Lebensmittel enthalten solche Mikroorganismen, die generell als günstig für die Darmflora angesehen werden. Dazu gehören zum Beispiel Joghurt mit lebenden Kulturen, gereifter Käse, Sauerteigbrot oder Sauerkraut.

Probiotika enthalten ebenfalls solche Mikroorganismen, nur handelt es sich nicht um Lebensmittel, sondern um speziell entwickelte Präparate in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten.

Präbiotika sind hingegen selbst keine Mikroorganismen, sondern spezielle Nahrung für gewünschte Mikroorganismen, welche ihr Wachstum und dadurch die Gesundheit fördern sollen. Typischerweise handelt es sich um Kohlenhydrate, welche vom Menschen im Dünndarm nicht aufgenommen werden und daher bis in den Dickdarm gelangen, wo sie als selektive Nahrung für die gesunde Darmflora dienen. Auch FODMAPs gehören demnach übrigens zu den Präbiotika. Grundsätzlich gilt, dass Präbiotika Reizdarmbeschwerden VERSTÄRKEN können.

Probiotische Lebensmittel, Probiotika und Präbiotika sollen also eingenommen werden, um das Wachstum einer «normalen» gesunden Darmflora zu fördern. Allerdings produzieren Mikroorganismen Vergärungsgase, auch die grundsätzlich erwünschten Mikroorganismen der Probiotika. Im ungünstigen Fall, insbesondere bei übermässiger Anwesenheit von Präbiotika und FODMAPs, kann eine in bester Absicht übermässig geförderte Darmflora dadurch sogar Blähungen und Bauchschmerzen verstärken. Übrigens gibt es sogar seltene kuriose Fälle, in denen die Darmflora selbst Alkohol produziert – mit all seinen toxischen Wirkungen.

Die Darmflora muss beim Reizdarmsyndrom also nicht grundsätzlich durch Probiotika und Präbiotika ziellos gefördert werden, sondern vor allem in einem guten Gleichgewicht sein. Dieses Gleichgewicht herauszufinden ist ein Lernprozess, der ein Ausprobieren verschiedener Ernährungen und anderer Massnahmen, sowie Achtsamkeit im Umgang mit den individuellen Symptomen des Reizdarms erfordert.

tiphacol® enthält weder Probiotika noch Präbiotika und kann das Gleichgewicht des Darms über diese Mechanismen also auch nicht negativ beeinflussen. Es kann aber mit einer ausgewogenen und zielgerichteten Gabe von Probiotika und ausgewählten Präbiotika in nicht zu hoher Menge unter fachlicher Anleitung kombiniert werden und diese unterstützen.

FODMAP-reduzierte Ernährung

Über Ernährung beim Reizdarmsyndrom wurden schon viele Bücher geschrieben, und ebenso wird das Internet mit Informationen zu diesem Thema geflutet.

Eine spezielle Ernährungsstrategie hebt sich unter den zahlreichen Empfehlungen aber besonders positiv ab, vor allem weil ihre Wirksamkeit bei Reizdarmbeschwerden sowohl in systematischen wissenschaftlichen Studien als auch in der praktischen Erfahrung überzeugend gezeigt wurde – die FODMAP-reduzierte Diät.

FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, und Monosaccharide und Polyole. Damit sind kurzkettige Kohlenhydrate und Zuckeralkohole gemeint. Konkret sind dies Fruktose, Laktose, Fruktane und Fruktooligosaccharide, Galaktane und Galaktooligosaccharide, Sorbitol, Mannitol, Maltitol und Xylitol. Listen von Lebensmitteln welche speziell reich oder arm an FODMAPs sind findet man in problemlos im Internet und im Buchhandel.

Besonders bemerkenswert ist, dass viele Lebensmittel wie z.B. Äpfel oder rohes Gemüse, welche – durchaus gerechtfertigt – generell als gesund angesehen werden, einen hohen Gehalt an FODMAPs aufweisen. Ein undifferenzierter Griff ins «Bioregal» beim Einkaufen, um den Darm «gesund» zu ernähren, ist für Reizdarmpatienten also keine gute Strategie. Und gleichzeitig folgt daraus auch, dass für Menschen ohne Reizdarmbeschwerden eine FODMAP-reduzierte Ernährung nicht generell gesund ist.

Die originale FODMAP-Diät, die von einem Team an der Monash University in Melbourne entwickelt wurde, umfasst einen systematischen Plan in 3 Phasen. Zu Beginn erfolgt für 4-6 Wochen eine komplett FODMAP-freie Ernährung. Daran schliesst sich eine Phase an, in der über 5 bis 8 Wochen einzelne FODMAPs langsam und systematisch wieder in die Ernährung eingeführt werden. Schliesslich werden dann in Phase 3 langfristig diejenigen FODMAPs gemieden bzw. deren Menge reduziert, welche sich in Phase 2 als unverträglich erwiesen haben. Typischerweise stellt sich dabei heraus, dass in Phase 3 nur etwa 10% der vor der FODMAP-Diät eingenommenen Lebensmittel gemieden werden müssen.

Da die Umsetzung der FODMAP-Diät anspruchsvoll, komplex, und im Alltag nicht immer ganz einfach ist, sollte sie wenn immer möglich unter Anleitung einer professionellen Ernährungsberatung durchgeführt werden. Denn in der Tat zeigten auch wissenschaftliche Auswertungen, dass der Erfolg einer FODMAP-reduzierten Ernährung sehr stark davon abhängig war, ob eine professionelle Beratung und Begleitung durch zertifizierte Ernährungsberater erfolgte.

Eine weitere wichtige Erkenntnis aus den Untersuchungen zur FODMAP-reduzierten Diät ist, dass der originale 3-phasige Plan wichtig ist. Einige Patienten mit einer Tendenz von «je extremer desto besser» verbleiben in der Phase 1 mit (nahezu) komplettem Verzicht auf FODMAPs. FODMAPs sind aber Präbiotika und spielen somit auch eine wichtige Rolle für den Erhalt einer gesunden Darmflora, entscheidend ist also auch hier das richtige Gleichgewicht. Eine dauerhafte extreme Diät arm an FODMAPs und Ballaststoffen kann daher zu einer ungesunden Darmflora und zu einem Mangel von wichtigen Vitaminen und Nährstoffen wie z.B. Vitamin D und Calcium führen. Ob und wie FODMAP-reduzierte Ernährung mit der Einnahme von Probiotika kombiniert werden soll wird aktuell unter Experten noch diskutiert.

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind für den Darm unverdauliche Nahrungsbestandteile, vielfach sind sie aber eine gute Nahrungsquelle für die Darmflora und somit auch Präbiotika.

Typischerweise sind dies Kohlenhydrate, welche vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Unverdaulich sind sie deshalb, weil wir keine Enzyme für deren Spaltung besitzen, oder sie nicht über die Darmwand resorbiert werden können. Cellulose beispielsweise kann der Mensch nicht spalten, viele Mikroorganismen (und damit z.B. auch Kühe, die solche Mikroorganismen in ihrem Vormagen kultivieren) hingegen können dies, und für sie ist Cellulose dann also kein Ballaststoff sondern ein Energielieferant.

Auch Polyole sind Ballaststoffe, die im Darm nicht resorbiert werden kann. Wichtig sind speziell die zu den Polyolen gehörenden Zuckeralkohole Sorbitol, Mannitol, Maltitol und Xylitol. Sie kommen einerseits in vielen Obstsorten vor, andererseits werden sie auch in der Lebensmittelindustrie als kalorienfreie Süssstoffe verwendet.

Ballaststoffe vergrössern das Nahrungsvolumen ohne Energie zu liefern und steigern dadurch als grundsätzlich gewünschte Effekte Sättigungsgefühl und Stuhlmenge.

Einige Ballaststoffe wie z.B. Leinsamen, Kleie oder Flohsamen können Wasser bis zum 100fachen ihres Eigengewichts an sich binden und dadurch den Stuhlgang verfestigen. Nehmen wir aber nicht gleichzeitig auch ausreichend Flüssigkeit auf, dann kann es zu hartem Stuhlgang und Verstopfung kommen.

Auch Polyole ziehen grosse Mengen Wasser in den Darm, allerdings ohne dieses zu binden, und sie können daher zu wässrigen Durchfällen führen.

Beim Menschen können Ballaststoffe also einerseits eine gesunde Darmflora und einen guten Stuhlgang fördern. Andererseits können sie auch Durchfall auslösen oder bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme zu Verstopfung führen. Als Präbiotika und FODMAPs können sie die Produktion von Fermentierungsgasen im Darm fördern und damit Reizdarmbeschwerden auch verstärken. Lebensmittel, denen Polyole als künstliche Süssstoffe zugesetzt wurden, sollten grundsätzlich gemieden werden.

Bei Reizdarmbeschwerden geht es also auch beim Thema Ballaststoffe um die richtige Auswahl und Menge, und somit wieder einmal um die Frage des richtigen Gleichgewichts und eine gute Selbstbeobachtung, welche Ballaststoffe in welcher Menge einen Einfluss auf die Beschwerden haben.

Kohlenhydrate und Zucker

Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten der Nahrung. Zuckerarten sind eine Untergruppe von Kohlenhydraten, die uns als Lebensmittel vor allem wegen ihres süssen Geschmacks bekannt sind. Dazu gehören u.a. Saccharose (Haushaltszucker), Glukose (Traubenzucker, Dextrose), Fruktose (Fruchtzucker) und Laktose (Milchzucker).

Im Zusammenhang mit dem Thema Reizdarm ist vor allem relevant, dass verschiedene Kohlenhydrate und Zucker in unterschiedlichem Ausmass als Nahrungsquelle für Darmbakterien dienen, und daher also die Funktion von Präbiotika haben und in unterschiedliche FODMAP-Kategorien fallen.

Probleme bereitet vor allem Fruktose (Fruchtzucker), welche bei einer Einnahme von mehr als etwa 25 g pro Mahlzeit mit einem hohen Risiko für Blähungen und Bauchschmerzen einhergeht. Fruktose kommt nicht nur in Früchten vor, sondern auch in Gemüsen und Getreide und v.a. als Zusatz in gesüssten Getränken, welche den Grenzwert dann oft deutlich überschreiten. Die Einnahme von Fruktose sollte bei Reizdarmpatienten unbedingt gering gehalten werden. Ganz auf Fruktose verzichten sollten allerdings selbst Reizdarmpatienten nicht, da unsere Aufnahmekapazität für Fruktose erheblich variiert und sogar noch weiter abnehmen kann wenn sie überhaupt nicht «trainiert» wird.

Auch Laktose (Milchzucker) ist für Reizdarmpatienten ein «Problemzucker». Unsere Fähigkeit das Enzym Laktase zu produzieren und damit das Disaccharid Laktose in die resorbierbaren Zucker Galaktose und Glukose zu spalten variiert erheblich. Ein Laktasemangel ist der Grund für die eigentliche Laktose-Unverträglichkeit, welche sich zwar in ihrer Ursache, aber nicht in Ihren Mechanismen und Beschwerden von einem Reizdarmsyndrom abgrenzen lässt.

Für Laktose liegt der kritische Grenzwert für Reizdarmpatienten in etwa bei 4 g pro Mahlzeit.

Vorsicht ist geboten, wenn z.B. Vollmilch durch laktosefreie Sojamilch ersetzt wird, denn der Gehalt an FODMAPS kann erheblich variieren. So kann Sojamilch FODMAP-reich sein wenn sie aus Soja-Bohnen, aber FODMAP-arm sein wenn sie aus Soja-Extrakt hergestellt wird.

Andere Zucker wie Glukose, Galaktose oder Mannose gelten für Reizdarmpatienten hingegen als unproblematisch. Saccharose (Haushaltszucker) ist ein Zweifachzucker, der zwar aus Fruktose und Glukose besteht, interessanterweise ist die darin enthaltene Fruktose in Kombination mit Glukose aber besser verträglich.

tiphacol® SPORT enthält daher nur die für Reizdarmpatienten gewöhnlich unproblematischen Zucker Glukose und Saccharose, und diese auch nur in geringen Mengen und in einem optimalen Verhältnis.

tiphacol® BALANCE enthält hingegen überhaupt keinen Zucker und auch keine Süssungsmittel. Damit ist es für speziell für Reizdarmpatienten geeignet, bei denen selbst nach FODMAP-Kriterien geeignete Zucker Beschwerden auslösen. Eine Theorie, die dieses Phänomen erklären könnte ist, dass sich in diesem Fall auch im Dünndarm Mikroorganismen angesiedelt haben, welche dann auch diese Zucker fermentieren können. Dies wird auch als SIBO (small intestinal bacterial overgrowth) oder SIFO (small intestinal fungal overgrowth) bezeichnet.

Das in tiphacol® verwendete Colostrum ist speziell Laktose-reduziert, und die in einer Portion tiphacol® enthaltene Menge Laktose liegt um ein vielfaches unter dem kritischen Grenzwert von 4 g.

Magnesium

Hat Magnesium etwas mit dem Reizdarmsyndrom zu tun? Eigentlich nicht direkt, aber es lohnt sich dennoch es hier zu erwähnen.

Viele Reizdarmpatienten nehmen bereits verschiedene Nahrungsergänzungsmittel ein, um eine Linderung ihrer Beschwerden zu erreichen, und manche dieser Präparate enthalten auch Magnesium.

Gleichzeitig wird bei verschiedenen Krankheiten und Zuständen, bei welchen nebenbei noch Reizdarmsymptome auftreten können (z.B. Mangelernährung), die Einnahme von Magnesium empfohlen.

Allerdings kann auch die Einnahme von Magnesium selbst zu Reizdarm-artigen Beschwerden führen vor allem wenn die Dosis hoch ist. Somit kann ein Teufelskreis entstehen, der mitunter einfach durch den Stopp der Einnahme von Magnesium unterbrochen werden könnte. Es sollte also immer auch geschaut werden, ob in irgendeinem eingenommen Präparat relevante Mengen Magnesium enthalten sind. Im Zweifel sollte versucht werden, die Magnesiumeinnahme einige Tage wegzulassen und zu beobachten, ob dies einen Einfluss auf die Beschwerden hat.

Im erweiterten Sinne gilt dies auch für viele Medikamente und andere Nahrungsergänzungsmittel – bevor man eine Nebenwirkung mit einem weiteren Präparat zu behandeln versucht, sollte zunächst geprüft werden ob vielleicht «weniger mehr ist».

Gleichgewicht - Achtsamkeit, Stressmanagement und Bewegung

Wie bereits bei den Auslösern diskutiert, werden heute auch vermehrt Konzepte von Gleichgewicht und Achtsamkeit («awareness») beim Umgang mit dem Reizdarmsyndrom erfolgreich angewendet. Teilweise wurden diese durch die moderne Verhaltenspsychologie (weiter-)entwickelt, sie finden sich aber bei genauerem Hinsehen auch schon seit langer Zeit in verschiedenen Kulturen.

Insbesondere der Buddhismus mit seiner fundamentalen Ausrichtung auf ein Leben im Gleichgewicht weckt nicht ohne Grund gerade bei Reizdarmpatienten Interesse.

Spätestens seit der wissenschaftlich fundierten Beschreibung der Darm-Hirn-Achse wissen wir, dass Gehirn und Darm über Nervenbahnen und Botenstoffe direkt miteinander verbunden sind. Kopf und Bauch beeinflussen sich also gegenseitig, und die moderne Wissenschaft liefert nun (etwas verspätet) eine wissenschaftliche Grundlage für einige im Buddhismus seit Jahrhunderten praktizierten Wege zur Gesundheit.

Ein ganzheitlicher Ansatz, der mit Achtsamkeit, Meditation, Atemübungen, Reizdarm-Yoga, Wärmeanwendungen, Massagen, und erfolgreichem Stress-Management arbeitet, ist also durchaus auch aus moderner wissenschaftlicher Sicht begründet. Wer unter Reizdarmsymptomen leidet sollte diese Methoden also als wichtige Basis für eine Stabilisierung und Reduktion von Beschwerden erkunden.

Auch regelmässige Bewegung, Sport und Muskeltraining haben sich im Umgang mit dem Reizdarmsyndrom bewährt. Insbesondere gehen wir davon aus, dass dies beim Reizdarmsyndrom auch die Darm-Hirn-Achse positiv beeinflusst. Gerade wenn ein «zu viel an Achtsamkeit» dazu führt, dass sich das Leben nur noch selbstzentriert um den Reizdarm zu drehen scheint, dann kann auch Sport mit Freunden eine gute Strategie sein, um wieder das Gleichgewicht zu finden und in ein normales Leben zurückzukehren.

Medikamente

Je nach identifizierbaren Ursachen und Symptomen kommen auch verschiedene in der Apotheke frei erhältliche oder verschreibungspflichtige Medikamente bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms in Frage. Gerade wenn es sich wirklich um ein «echtes» Reizdarmsyndrom handelt werden diese aber eher begleitend und nur vorübergehend im Rahmen einer ganzheitlichen Therapiestrategie und typischerweise auch nur zur Symptomlinderung eingesetzt.

Hierzu gehören u.a. unterschiedlichste Enzympräparate, Abführmittel (Laxantien), Antibiotika, Antidepressiva, krampflösende Medikamente (Spasmolytika), Motilitätsmedikamente (Prokinetika) und Schmerzmedikamente.

Unter Umständen und vor allem bei nicht sachgemässer und langfristiger Anwendung können diese Medikamente aber auch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen und die Reizdarmsymptomatik kann sich im ungünstigen Fall sogar verschlechtern.

tiphacol® kann hingegen als Nahrungsergänzungsmittel auch durch seine sehr gute Verträglichkeit überzeugen.

Wenn es ist KEIN Reizdarmsyndrom ist

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, dass Magen-Darmbeschwerden als Reizdarm gedeutet werden, diese aber anderen eindeutig diagnostizierbaren Krankheiten zugeordnet werden können. Fachärzte für Gastroenterologie sind als Spezialisten für Magen-Darmerkrankungen auf die Diagnose von Magen-Darm-Beschwerden und die dazugehörigen Abklärungen spezialisiert. Oft kann aber auch schon der Hausarzt andere Ursachen rasch erkennen und dann die entsprechenden Untersuchungen und eine Therapie einleiten.

Beispiele hierfür sind:

  • gastroösophageale Refluxerkrankung
  • Magen-Darmgeschwüre
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis Ulcerosa)
  • Infektionen von Magen und Darm mit Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten
  • Lactoseintoleranz
  • Gluten-induzierte Darmerkrankung (Zöliakie)
  • Gallensäureverlustsyndrom
  • bösartige Tumorerkrankungen

Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf ernsthafte Erkrankungen des Verdauungssystems ersetzt die Einnahme von Tiphacol® keine fachärztliche Untersuchung und Beurteilung. Diese Ursachenabklärung (sogenannte Differentialdiagnose) bei Verdauungsbeschwerden ist wichtig, weil viele solcher Erkrankungen gut diagnostiziert und behandelt werden können. In solchen Fällen wäre es also unter Umständen gefährlich, die richtige Diagnose und Therapie zu verzögern. Insbesondere wenn die Symptome besonders schwerwiegend sind oder nicht zum typischen Reizdarmsyndrom passen, dann sollte unbedingt zunächst der Hausarzt oder direkt der Facharzt für Gastroenterologie aufgesucht werden.

Zu solchen Symptomen gehören insbesondere:

  • Blut im Stuhl oder tiefschwarzer Stuhl
  • blutiges Erbrechen
  • Fieber und Schüttelfrost
  • starker ungewollter Gewichtsverlust (mehrere Kilo in wenigen Wochen).

Webseiten mit weiteren Informationen zum Reizdarmsyndrom

Monash University – The Low FODMAP Diet
https://www.monashfodmap.com

Magendarmliga Schweiz
https://magendarmliga.ch

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten
https://www.dgvs.de

Deutsche ReizdarmSelbsthilfe e.V.
https://reizdarmselbsthilfe.de